Die Rolle der Hormone

Darum leiden Frauen häufiger unter Verdauungsbeschwerden

Junge Frau schaut zu ihrem aufgeblähtem Bauch und fasst diesen an.
© IMAGO/AFLO
Verdauungsprobleme treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Lesen Sie, wieso.

Sie haben sich schon immer gefragt, wieso Sie eher unter Verdauungsproblemen leiden als Ihr Mann oder Partner? Hier erfahren Sie, wieso.

Women are from Venus, men are from Mars. Diesen Satz haben Sie bestimmt schon öfters gehört. Jedoch gibt es zwischen Männern und Frauen tatsächlich körperliche Unterschiede, die auch einen Einfluss auf viele Faktoren haben können – beispielsweise das Verdauungssystem.

Verdauungsprobleme: Körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau

Beide Geschlechter produzieren Testosteron – ein eher männertypisches Hormon – und Progesteron sowie Östrogen – eher frauentypische Hormone. Der Unterschied liegt jedoch in der Konzentration: Die Testosteronkonzentration im männlichen Körper ist fast zehnmal so hoch wie im weiblichen Körper. Das wirkt sich nicht nur auf die Emotionen aus, sondern auch Charaktereigenschaften wie Fürsorge, Impulsivität und Ängstlichkeit.

Je weniger Testosteron im Körper vorhanden ist, desto sensibler ist die Person. Gleichermaßen wird die emotionale Seite des Gehirns im weiblichen Körper potenziell mehr beansprucht.

Gründe für die Verdauungsbeschwerden bei Frauen

Der hormonelle Zyklus spielt im Körper einer Frau sowieso schon eine große Rolle. Während der monatlichen Periode haben wir Frauen öfters Stimmungsschwankungen, doch auch bei einer Schwangerschaft fahren unsere Gefühle Achterbahn.

Der hormonelle Zyklus und die Verdauung

Wussten Sie, dass auch die Verdauungsorgane unterschiedlich auf Hormone reagieren können? Wenn es während der Menstruation oder den Wechseljahren zu großen Schwankungen im Hormonhaushalt kommt, kann der Körper mit typischen Magen-Darm-Symptomen wie Blähungen, einem Blähbauch oder Verstopfung reagieren.

Der weibliche Körper produziert beispielsweise direkt nach dem Eisprung mehr Progesteron. Es entspannt die Muskeln, sorgt aber auch dafür, dass der Darm langsamer arbeitet. Betroffene Frauen fühlen sich dann sehr unwohl und leiden unter Völlegefühl oder Bauchschmerzen.

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Stress als Treiber für Verdauungsbeschwerden

Nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche kann einen großen Einfluss auf unseren Darm haben. Wenn das Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät, schlägt das auf den Magen. Nicht umsonst verspüren wir in stressigen Phasen unseres Lebens weniger Hunger. Essen wir dann etwas, reagiert unser Körper mit Verdauungsproblemen.

Unausgewogene Ernährung

Natürlich spielt auch unsere Ernährung eine essenzielle Rolle, wenn es um die Verdauung geht. Fettige und zuckerreiche Lebensmittel tun unserer Darmflora gar nicht gut. Denn die Milliarden an Bakterien, die in unserem Darm auffindbar sind, reagieren äußerst sensibel auf die Lebensmittel, mit denen sie in Kontakt treten.

Was tun bei Verdauungsproblemen?

Wenn Sie gerade akut unter Blähungen, einem Völlegefühl oder Verstopfungen leiden, ist es wichtig, schnell Abhilfe zu schaffen. Mit diesen Tipps sollte es Ihnen gelingen, die Verdauungsbeschwerden zu lindern:

Ernähren Sie sich ausgewogen

Natürlich gibt es nicht das eine Wunder-Lebensmittel, das Sie zu sich nehmen können und das all Ihre Probleme in Luft auflöst. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie bei der Ernährung beachten können:

  • Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Kost – Ballaststofflieferanten sind beispielsweise Haferflocken, Kohl, Beeren, Nüsse oder Hülsenfrüchte
  • Meiden Sie fettige oder zuckerreiche Lebensmittel
  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum
  • Essen Sie täglich Obst und Gemüse
  • Trinken Sie ausreichend Wasser – mindestens 1,5 Liter am Tag

Entspannen Sie sich

Ja, Sie haben richtig gelesen – tägliche Entspannungsübungen können die Verdauung fördern. Wie Sie entspannen, finden Sie am besten selbst heraus. Manche Menschen können beim Sport abschalten und den Tag hinter sich lassen. Andere wiederum finden Meditationen und Atemübungen sehr hilfreich. Oder Sie probieren es mit autogenem Training.

Gut zu wissen: Entspannte Menschen sind im Schnitt zufriedener als gestresste Personen. Sie machen sich weniger Sorgen um die Zukunft und können besser mit herausfordernden Situationen umgehen.

Setzen Sie auf pflanzliche Wirkstoffe

Neben einer gesunden Ernährung und einem stressfreien Alltag, können Pflanzen auch echte Retter in der Not sein.

Pfefferminze: Die Pflanze kann Magenkrämpfe lösen sowie den Gallenfluss fördern. Da Verdauungsbeschwerden oft mit Magenkrämpfen einhergeht, kann Pfefferminze krampfartige Magen-Darm-Beschwerden lindern.

Fenchel: Nicht nur bei Erkältungen sollten Sie zu Fencheltee greifen. Die Pflanze kann nämlich auch bei Blähungen, Völlegefühl sowie Verdauungsbeschwerden helfen.

Kümmel: Kümmel gilt als eine der stärksten Heilpflanzen zur Behandlung von Blähungen: Es wirkt entblähend und hat einen wachstumshemmenden Effekt auf gasbildende Bakterien im Darm.

Kamille: Dass Kamille den Magen beruhigt, haben Sie sicherlich schon einmal gehört. Die Pflanze wirkt krampfstillend und schmerzlindernd und ist daher optimal bei Magen-Darm-Beschwerden wie Verdauungsproblemen geeignet.

Behalten Sie Ihre Hormone im Blick

Als Letztes ist es natürlich wichtig, dass Sie einen Blick auf Ihre Hormone werfen. Vor allem in der Phase zwischen Eisprung und Periode können Ihre Hormone der Auslöser für Verdauungsbeschwerden sein. Wenn Sie die oben genannten Tipps zur Ernährung und Entspannung beachten, sind Sie bereits auf einem guten Weg. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihre Hormone dauerhaft aus dem Gleichgewicht geraten sind, lohnt es sich, den:die Hausarzt:ärztin aufzusuchen.

Noch mehr Ratgeber und Tipps zum Thema #BauchGutAllesGut finden Sie auf unserer Themenseite.

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